Schriftenreihe

Die Reihe „Beiträge zur Theorie, Geschichte und Praxis der Stiftung“ erscheint im Leipziger Universitätsverlag. 

Autoren/Herausgeber: Gregor Roth und Almuth Werner
Band 4: Die rechtsfähige BGB-Stifung als Instrument der Vermögens- und Unternehmensnachfolge

Die Autorinnen dieses Bandes, Experten aus Wissenschaft und Praxis, haben als Referentinnen und Referenten am 9. September 2024 auf der 5. Septembertagung des „Zentrum für Non Profit Recht Mitteldeutschland im Institut für Steuerrecht (Universität Leipzig)“ aus unterschiedlichen rechtlichen Blickwinkeln die Vor- und Nachteile beim Einsatz einer Stiftung als Instrument der Vermögens- oder Unternehmensnachfolge aufgezeigt.
Der Band vereint die schriftlichen, teilweise erweiterten Fassungen der gehaltenen Vorträge. Die Komplexität der Themen legen ein Nach- und Weiterlesen der jeweiligen Konstellationen nahe, sodass wir – Direktor und Geschäftsführerin des Zentrums – uns für eine umfassende Publikation entschieden haben. Der Fokus liegt auf der rechtsfähigen Privat- und Familienstiftung, doch sind auch alternative Gestaltungsinstrumente (z.B. die Treuhand-
stiftung) betrachtet und dargestellt worden.

Gemeinnützige Körperschaften sind auf finanzielle Mittel zur Verfolgung ihrer Zwecke angewiesen. Auch gemeinnützige Stiftungen müssen Mittel durch eigene Angebote am Markt – sei es ein gemeinnütziger oder ein gewerblicher – erwirtschaften.
Die ökonomische Notwendigkeit des „Geldverdienens“ in den drei wirtschaftlichen Sphären des steuerlichen Gemeinnützigkeitsrechts (Vermögensverwaltung, Zweckbetrieb, steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb) steht dabei in einem Spannungsverhältnis zum Selbstverständnis altruistischen Handelns und zur Wettbewerbsneutralität des steuerlichen Gemeinnützigkeitsrechts.
In diesem Band betrachten Autorinnen und Autoren die Möglichkeiten und Grenzen dieses Geldverdienens, von Investitionen und dem Umgang mit Verlusten, auch und gerade in der praktischen Anwendung. Die Herausgeber, Prof. Dr. Gregor Roth und Rechtsanwältin Dr. Almuth Werner, sind Direktor und Geschäftsführerin des Zentrum für Non Profit Recht Mitteldeutschland im Institut für Steuerrecht der Juristenfakultät der Universität Leipzig. Das Zentrum fördert Wissenschaft und Forschung, indem es sich interdisziplinär mit aktuellen Fragen des Dritten Sektors auseinandersetzt und diese über Praxisseminare zugänglich macht.
Neben den rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen wird der Arbeitsalltag vom „Praktischen Stiftungsmanagement“ bestimmt. Die im Band zusammengefassten Beiträge sind als Einführung in das praktische Stiftungsmanagement konzipiert. Sie beschreiben in unabhängig voneinander lesbaren Artikeln auf ebenso prägnante wie praxisnahe Weise zentrale Komponenten der täglichen Stiftungsarbeit.
Neben den Voraussetzungen und Bedingungen der für Stiftungen wichtigen „Kooperationen“ und deren erfolgreicher Durchführungen, werden die Komponenten und beachtenswerten Schritte sowohl bei der Antragsstellung und der -bearbeitung bei Förderstiftungen beschrieben. Auch der „Evaluation“ und deren Integration in den Managementprozess ist ein Kapitel gewidmet. Darüber hinaus werden in einem längeren Beitrag die Chancen, Risiken, aber auch die praktischen Herausforderungen bei der Vergabe von „Preisen“ als Teil der Stiftungsarbeit in den Blick genommen.
Die Entwicklung der Argumentation erfolgt aus der Perspektive der täglichen Praxis und bildet wichtige Bereiche des Managements ab. 
Die von der Hilde und Olaf Werner-Stiftung ins Leben gerufene und von Dr. Michael Grisko und Dr. Almuth Werner herausgegebenen „Beiträge zur Theorie, Geschichte und Praxis der Stiftung“ wollen einen Beitrag zur Verstetigung des wissenschaftlichen, geschichtlichen und praktischen Diskurses über Stiftungen in Deutschland leisten.

Dr. Michael Grisko studierte Deutsch, Sozialkunde und Europäische Medienwissenschaft in Kassel und Dijon, promovierte mit einer Arbeit zu „Heinrich Mann und der Film“ (erschienen München 2008) und ist nach Stationen an der Universität, beim Fernsehen, an einem Museum seit 2010 bei der Sparkassen-Kulturstiftung-Hessen-Thüringen. Er ist Publizist und veröffentlicht zu Themen des Kulturmanagements, des Museumswesens und der Mediengeschichte.

Die Studie des Stiftungshistorikers Thomas Adam „Stiften in der DDR“ wirft einen faktenorientierten Blick auf die Geschichte der Stiftungen in der DDR. Deutlich wird: Auch wenn Stiftungen für die Ewigkeit gedacht sind, stehen sie doch in Abhängigkeit zu den gesellschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ihrer Gegenwart. Und dies gilt nicht nur für die jeweilige Gegenwart: Trotz der Halbwertszeit politischer Systeme können diese mittel- und langfristige Entwicklungen der Stiftungslandschaft beeinflussen.
Die von der Hilde und Olaf Werner Stiftung ins Leben gerufene und von Dr. Michael Grisko und Dr. Almuth Werner herausgegebenen „Beiträge zur Theorie, Geschichte und Praxis der Stiftung“ wollen einen Beitrag zur Verstetigung wissenschaftlichen, geschichtlichen und praktischen Diskurses über Stiftungen in Deutschland leisten.

Thomas Adam studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Leipzig und ist seit 2001 Professor für transnationale Geschichte an der University of Texas at Arlington. Er erforscht seit mehr als 20 Jahren die Geschichte des Stiftens in Europa und Nordamerika.